Tropische Sommernacht in München und Musik die Deine Seele abholt

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Open Air Veranstaltungen klassischer Art das kennt man aus Italien. Frankreich vielleicht noch. Das aber, was gestern Abend / Nacht vom Bayerischen Staatsorchester geboten wurde, war für mich Heilig.

Ein solches Programm mit solch hochkarätiger Besetzung auf der Platz vor der Oper zu  veranstalten, mit so viel Gefühl und Demut für den Platz hat mich schauern lassen.

Ein Festspiel-Konzert, bei dem  der lustige Zubin Mehta  Verdis Messa „DA REQUIEM“ dirigierte.

Gesungen haben Hochkaräter wie: Sondra Radvanovsky, Ekaterina Gubanova, Joseph Calleja und René Pape.

Total wunderschön gespielt hat auch das Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters, Beethovens Egmont-Ouvertüre. Lustig war dass Zubin Metha diese Ouvertüre zusammen mit dem Jugendorchester als Generalprobe bezeichnete, er hatte erst einmal am Nachmittag kurz mit Ihnen proben können. Alle lachten. Dann aber haben sie diese schwierige Overtüre hingeschmettert, dass die Herzen auf dem Platz geflogen sind.

Wunderschön die Atmosphäre. Der weißblaue bayerische Himmel, die Schwüle der Nacht, ein ganz laues Lüftchen, dann und wann und diese Musik.

Die Messe von Verdi, wer da nicht demütig wird… ursprünglich gewidmet als Totenmesse seines Idols Giacomo Rossini, dann gab es viel Hin und Her, und das Stück landete in der Schublade, Khedive von Ägyten wollte dann eine Oper für das neueröffnete Opernhaus in Kairo, das Stück war aber noch nicht fertig.

Dann aber, also als Italiens meist bewunderter Dichter „Alessandro Manzoni“ (Paradestück: die Verlobten – I Promessi Sposi) starb, hat er ihm zu Ehren das Requiem vervollständigt.

Alles kann man darin hören, fühlen. Die ganze Welt, Lebenserfahrung, spiegelt sich darin wieder. Es beginnt leicht und zart, wechselt kraftvoll und nimmt einen mit, auf eine Reise der Geschichte, Tod, Liebe, Leidenschaft, Hoffnung, Trost, all das hört man, kann man erkennen, fühlen, wenn man es zulässt, die Augen schließt und sich abholen lässt. Natürlich war es leicht, bei solch einer Kulisse, der wunderbaren Nacht, der Luft mit zu schweben und einfach nur zu fühlen.

Viele Leute haben geweint. Glücklich geweint, so glaube ich. Die Atmosphäre war einfach nur Einmalig.

So was gibts glaub ich nur in München, dieses, Mix der Menschen, die allesamt für einen Augenblick so in dieser Art sich verbinden, Reich und Arm total vereint. Die Biergartenkultur hat hier viel dazu getan.

Man muss sich vorstellen, dieser wirklich edle Platz vor der Oper, die schönsten Gebäude, die edle Theatinerstrasse im Rücken, auf der die Leute, mitten auf der Straße – lagen, saßen, lachten, küssten, barfuss und in teuersten Klamotten, vereint.

Neben mir Menschen mit aller teuersten Uhren am Arm und nach einer Weile barfuss und mit geschlossenen Augen und gleich daneben ganz einfache Menschen, solche eben die sicherlich ganz ganz einfach leben  im Kreis, im Einklang mit allen. Viele Italiener, die das ja aus ihrem Land so kennen, mit Brotzeit und Wein und vielen Freunden. Viele Münchner Klassikfans, Touristen alle auf dem wunderschönsten aller Plätze. Kann Italien nicht besser machen. Golden glänzende Gebäude im untergehenden Licht der Sonne, was will man mehr.

 

Auch scheint es bei solchen Veranstaltungen für den Moment keine sozialen Grenzen mehr zu geben.. Ist nicht mehr wichtig. Musik, gerade solch heilige Musik, verbindet.
Ich war fasziniert vom einem Mann neben mir, der eben bestimmt mit sehr wenig im Leben auskommen muss, da war nicht schwer zu erkennen, die Art wie er angezogen war, was er dabei hatte… er stand 3 Std. direkt neben mir. Seine Hand zuckte den Takt genauestens, er kannte jeden Einsatz, jeden Ton, jedes Wort. Hielt 3 Std. die Augen geschlossen und sein Mund formte die Worte der Messe. Er kannte sie auswendig. So auswendig wie Zubin Metha, der ja dirigierte.  Er fühlte die Musik so, dass sein Körper, seine Hand, der wie ein Dirigentenstab fungierte,  alles wusste, alles kannte. Tränen liefen ihm immer wieder mal über das Gesicht, während sein Körper der Musik folgte.

So war es mit vielen Menschen dort. Wenn Musik die Seele beflügelt, Menschen verbindet,  eine Veranstaltung überzogen wird mit dem Gefühl der Heiligkeit, dann bewirkt Musik genau dass, worum es eigentlich geht im Leben, Verbindung, Menschlichkeit, Einigkeit.  So war es gestern abend dort. Der Ort war heilig. Die Atmosphäre war heilig. Wunderschön.

Was für Komponisten. Der kraftvolle Beethoven und der einfühlsame Verdi. Danke.

Neben dem Opernhaus im Theater hing noch das tolle Plakat:

4 Gedanken zu „Tropische Sommernacht in München und Musik die Deine Seele abholt

  1. Manchmal fällt man über Dinge, die Mann gar nicht gesucht hat. So erging es mir gerade gerade bei Deinem Bericht über das Festspiel Konzert. Was für ein Tiefgang. Und dann die Gabe das richtige Sprichwort zu finden und zu interpretieren – ich bin begeistert und verwirrt zugleich.

  2. Hallo lieber Uwe,

    das ist aber ein schöner Kommentar, der mich freut, klingt als ob er aus dem Herzen kommt. Danke dafür. Schön dass über die Oper vielleicht zu mir gefunden hast.
    Alles gibt sich irgendwo die Hand.
    Kimi

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